Gestern war Ruhetag. Nach
einer kleinen Wanderung ins Dorf haben wir beschlossen, dass es viel zu heiß
für größere Anstrengungen ist, haben flugs kehrt gemacht und sind in unsere
kleine, gut durchlüftete Wasserhütte zurückgekehrt, dann hat jeder alles das
erledigt was er schon lange machen wollte. Ansonsten haben wir einfach
rumgelegen, aufs Wasser geschaut und den Sonnenuntergang genossen.
Um es vorweg zu nehmen: Heute
hatten wir wieder einen Tag der zu den Perfekten zählt. Der Manager unserer
kleinen Unterkunft hat uns für heute eine Bootstour zu den östlich von Karimun
Jawa liegenden Eilands empfohlen, die nur selten angefahren werden. Ein
Deutscher, der in Yogakarta lebt und hier ein großes Boot baut, hat
hinzugefügt, dass es da ein wenig höhere Wellen als auf unserer Seite gibt. Das
klang nicht beunruhigend, also Tour gebucht und los ging es. Ein wenig höhere
Wellen hieß: Rucksäcke in einer unteren Ecke des Bootes verstauen und sich an
dem Wenigen festklammern was zu greifen war. Nur gut, dass wir Rettungswesten
anhatten, so waren wenigstens wir einigermaßen sicher. Ich habe im Stillen
meine Abenteuerlust gründlich verflucht. Doch mit dem Erreichen der Außeninseln war alles
überstanden und uns erwarteten 2 einsame tropische Miniinseln, die in einer
halben Stunde umrundet waren und ein traumhafte Unterwasserwelt. Von den
herrliche Korallengärten konnten wir gar nicht genug bekommen und beim 2.
Schnorchelgang bin ich sogar in einen großen Schwarm bunter Fische geraten, die
ein wahrhaftes Ballett um mich herum aufgeführt haben, das alles bei
badewannenwarmen Wasser! Unser Guide hat mich vor der Rücktour gefragt was wir
denn so besonderes beim Umrunden der kleinen Inseln gesehen hätten. Er konnte
sich wohl nicht vorstellen, dass das etwas ganz besonderes für uns ist: einsame
Insel mit Palmen – hat er schließlich jeden Tag!
Die Rückfahrt verlief
moderat und unser Glück war fast perfekt als wir im Hafen das Schnellboot
liegen sahen. Mit dem wollen wir morgen wieder zurück aufs Festland und es war
gar nicht klar ob es überhaupt kommt. Es steht in keinem Fahrplan und nur
Eingeweihte scheinen von seinem Erscheinen Kenntnis zu gelangen. Unser Wirt
hatte uns Tickets zugesagt – wir hatten Zweifel! Und da bleibt noch immer der
unberechenbare Hafenmeister von Jepara, der wenn er Geld braucht und das ist
oft, die Wellen wachsen lässt und damit das Auslaufen der Boote verbietet.
Durch Zahlung nicht unbedeutender Summen werden die Wellen dann wieder kleiner.
Das hat die Männer von Karimun Jawa mächtig angestunken und bei seinem letzten
Besuch auf der Insel wurde er kurzerhand ein Stück in die Wildnis „entführt“,
damit man in aller Ruhe mit ihm reden kann. Seit dem sind die Wellen nicht mehr
so unberechenbar.
Zur Krönung und Abschluss
des Tages gab es zum Abendessen sogar noch eine Flasche Wein. Die 1. auf dieser
Reise! Sie war zwar so teuer wie in einem Luxushotel in D, aber zum Abschluss
eines perfekten Tages jeden Euro wert. Karimun Jawa hat damit alle meine
Erwartungen erfüllt und die waren nicht niedrig!
Im Dorf Karimun Jawa gibt
es übrigens viele erstaunlich schöne Häuser. Wir haben auch den Grund dafür
erfahren: Die Leute haben ihr Land für gutes Geld verkauft, da es eine Reihe
von Investoren gibt, die für den Tourismus auf diesen abgelegenen Inseln eine
große Zukunft vorhersehen – möglicherweise nicht zu unrecht.
K.
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