Um 4 Uhr morgens waren
wir bereits wieder unterwegs, mit einem Jeep eine Schotterpiste entlang in
Richtung Vulkanmassiv Iljen. Unser Weg führte sogar unvermutet durch Regenwald
mit herausragenden Baumfarnen. Unser Führer sagte, daß es in diesem Gebiet auch
Leoparden und Tiger gibt. Uns ist keiner begegnet.
Unsere Wanderung zum
Kraterrand führte eine 3 km lange Wegstrecke von ca. 1880 m Höhe auf 2380 m,
also 500 m in stetig steil steigendem Weg nach oben. Wir haben unsere Körper
sehr schinden müssen, ich jedenfalls. Der Weg schien einfach kein Ende
zunehmen. Aber unvergleichbar viel, viel mehr müssen sich die Schwefelminen-
Arbeiter, die uns ständig mit Ihren Lasten entgegen kamen, anstrengen. Sie
liefen unter der Last von 2 gefüllten Körben, die mit einer Stange über den
Schultern getragen werden, viel schneller als wir und das sicher mehrmals am
Tag. Die Lasten betragen bis zu 80 kg. Wir haben unseren Weg bis zum Kraterrand
mit viel Anstrengung geschafft. Die Ausblicke von hier oben entschädigten für
all die Mühe. Tief unten, eingerahmt von tollen Hängen, zeigte sich uns ein
schöner Kratersee, der zuweilen aber auch von Schwefeldämpfen überdeckt wurde.
Dort unten findet der Schwefelabbau statt. Es ist ein sehr harter und
gesundheitsschädlicher Knochenjob. Man hätte noch bis unten absteigen können,
aber das muteten wir uns dann doch nicht mehr zu. Hoffentlich können die Fotos
die herrliche Landschaft wiedergeben. Der Bromo war schon sehenswert, aber der
Iljen noch viel mehr. Dazu kommt, daß es hier keinen Massentourismus wie am
Bromo gab. Wir sind froh, diese Sehenswürdigkeit in unser Programm aufgenommen zu
haben. Der Rückweg bis nach Malang war allerdings sehr weit, zumindest
zeitmäßig. Wir waren immerhin 7 1/2 Stunden unterwegs und spüren, daß wir heute
viel geleistet haben.
G.